01.08.2024 – Betrifft: Geschichte – Ö1 – Rosemarie Burgstaller — – Details
Prager Frühling
Zu Beginn des Jahres 1968 übernahm Alexander Dubcek das Amt des Ersten Parteisekretärs der Kommunistischen Partei der Tschechoslowakei. Sein Vorgänger, Antonin Novotny, war mit seiner stalinistisch geprägten Repressionspolitik zunehmend unter öffentlichen Druck geraten. Dubcek gehörte dem liberaleren Flügel der Partei an und mit ihm setzte die Verwirklichung einer Reformpolitik ein, die seit den frühen 1960er-Jahren innerhalb der Bevölkerung zunehmend gefordert wurde.
Viele in der CSSR verbanden mit dem neuen Parteichef, der einen «Sozialismus mit menschlichem Antlitz» propagierte, die Hoffnung auf Demokratie, Freiheit und wirtschaftlichen Aufschwung. Im Aktionsprogramm von April 1968 wurden die Ziele dieser Liberalisierungspläne, die unter anderem die Presse- Versammlungs-, und Reisefreiheit, die Freiheit von Wissenschaft und Kultur sowie die Selbstbestimmung der Minderheiten und den Ausgleich zwischen Tschechen und Slowaken vorsahen, formuliert. Das umfassende Demokratisierungsprogramm des «Prager Frühlings» ging mit dem Einmarsch von Truppen des Warschauer Paktes in der Nacht zum 21. August 1968 gewaltsam zu Ende. Innerhalb kürzester Zeit wurde die Tschechoslowakei besetzt, Alexander Dubcek und weitere Regierungsmitglieder nach Moskau verbracht. Mit dem sogenannten «Moskauer Protokoll» mussten die Reformen zurückgenommen werden.
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