24.07.2024 – Vorgestellt – Ö1 – Daniela Fietzek — – Details
Anna Vinnitskaya
Feuerwerk, Gewitter und Wirbelstürme – das alles findet man auf dem neuen Album von Anna Vinnitskaya. Mit Jörg Widmanns «Venezianisches Gondellied» taucht die Pianistin aber auch in tiefe Gewässer und zeigt, dass ihr Spiel nicht nur energisch und virtuos, sondern auch träumerisch und indirekt sein kann. «– Auf ihrem neuen Album «Piano Dances» tanzt sich Vinnitskaya durch Klavierwerke von Maurice Ravel, Dmitri Shostakovich und Jörg Widmann – meist im Walzerschritt, aber nicht nur. Wobei da Walzerschritt eigentlich nicht stimmt: Spätestens nach dem ersten Takt von Ravels «La Valse» hört man, dass der Titel nur Fassade ist.
– »Wie durch Wolkenschleier sind Walzer tanzende Paare zu erkennen. Allmählich lichtet sich der Nebel und gibt den Blick frei auf einen Festsaal mit einer wirbelnden Menschenmenge. Kronleuchter verströmen helles Licht. Ein Kaiserhof um 1855.», so Ravels Idee. In «La Valse» bricht Ravel den seligen Wiener-Walzertakt auf und es entsteht ein roher, ironisch parodierter Tanz, der in einer Katastrophe endet. Gespickt ist alles mit hoch virtuosen Passagen, denen Vinnitskaya mehr als gerecht wird.
– Die russische Pianistin lehrt seit 2009 an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg berufen und ist in der kommenden Saison Residenzkünstlerin der Philharmonie Essen.
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