01.07.2024 – Journal-Panorama – Ö1 – N.N. — – Details
Glocke in Prag
Während der NS-Zeit haben die deutschen Besatzer die Kirchenglocken Prags zerstört. Die tschechischen Kommunisten taten alles, um ihre Erneuerung zu verhindern. Jetzt sind es überwiegend junge Leute, die als ehrenamtliche Glöcknerinnen und Glöckner unterwegs sind – und Geld sammeln, um die verlorenen Glocken nachgießen zu lassen. Manche der Enthusiasten sind katholisch, aber die meisten haben mit Kirche gar nichts am Hut – wie die Mehrheit in Tschechien. Sie sind einfach fasziniert vom Klang der Glocken, vom archaischen Handwerk des Läutens. Und sie sind Lokalpatrioten, die den Klang des alten Prag nach rund einem Jahrhundert wieder erleben wollen.Einen ersten Erfolg haben sie bereits erzielt: Sie ließen eine riesige Glocke gießen, die als Mahnmal auf einem Moldau-Ponton schwimmt – exakt 9801 Kilo schwer, ein Kilo für jede im Krieg requirierte Glocke.
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