András Schiff
Die Klaviermusik von Franz Schubert (1797-1828) führte bis ins 20. Jahrhundert hinein eher ein — Schattendasein» im Repertoire des Pianisten. Zwar hatte sich Franz Liszt seit den 1830er-Jahren immer wieder für Schuberts Lieder eingesetzt, indem er Klavierfassungen davon angefertigte und sie auch in seinen Konzerten vortrug und indem er Schuberts — Wanderer-Fantasie» für Klavier und Orchester bearbeitete und sie ebenfalls öffentlich aufführte. Aber Schuberts — Impromptus» und — Moments musicaux» für Klavier galten im 19. Jahrhundert eher als — Musik für höhere Töchter» und seine Klaviersonaten interessierten fast gar nicht. Das änderte sich erst durch die — Pioniertaten» solch bedeutender Pianisten wie Arthur Schnabel (1882-1951), Eduard Erdmann (1896-1958), Walter Gieseking (1895-1956) und Wilhelm Kempff (1895-1991), die Schuberts Klavierwerke einem großen Publikum nahe brachten. Inzwischen gilt Franz Schubert nicht nur als einer der größten Lied-, Kammermusik- und Orchester-Komponisten. Auch seine Klaviermusik zählt zum Bedeutendsten, was je für dieses Instrument geschaffen wurde. — Schiffs Schubert-Repertoire — András Schiff (1953 in Budapest geboren) ist fraglos einer der bedeutendsten Schubert-Interpreten unserer Zeit: Sein Repertoire umfasst nicht nur Schuberts Klavierwerke. Mit großer Hingabe widmet er sich auch der Kammermusik und dem Liedschaffen des großen Komponisten. Auch auf Tonträgern. So spielte er zum Beispiel Schuberts Klaviertrios mit seiner Frau, der Geigerin Yuuko Shiokawa, und dem Cellisten Miklós Perényi ein und nahm die Liederzyklen — Die schöne Müllerin» und die — Winterreise» mit dem Tenor Peter Schreier auf. Im Rahmen seines Porträtkonzerts am 26. Juni in der Elbphilharmonie wird Schiff unter anderem auch Lieder von Franz Schubert begleiten. Den Zyklus — Die schöne Müllerin» interpretiert er dann am 17. August gemeinsam mit dem Tenor Julian Prégardien im Rahmen der Salzburger Festspiele. —
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