Guten Morgen, du Schöne — Eine Lange Nacht über Irmtraud Morgner, Maxie Wander und Brigitte Reimann

09.03.2024Lange NachtDeutschlandfunkCarola Wiemers – Rita Höhne —   –  

Brigitte Reimann

Die Schriftstellerinnen Brigitte Reimann, Irmtraud Morgner und Maxie Wander bilden ein einzigartiges Dreigestirn in der deutschsprachigen Literatur. In ihren Romanen, Erzählungen, Briefen und Tagebüchern sprechen sie offen über Ängste und Sehnsüchte, unerfüllte Träume und Visionen. Doch ihr Schreiben ist nicht privat. In ihren Texten spiegelt sich die Zeitgeschichte, werden menschheitsgeschichtliche Themen verhandelt. Während Brigitte Reimann und Irmtraud Morgner mit Romanen wie „Franziska Linkerhand“ und „Amanda“ moderne epische Formen ausprobieren, schafft Maxie Wander mit ihren Tonband-Protokollen „Guten Morgen, du Schöne“ eine neue Form des Dokumentarischen. Brigitte Reimann stammte aus Burg bei Magdeburg und Irmtraud Morgner aus dem sächsischen Chemnitz, während die in Wien geborene Maxie Wander 1958 in die DDR kam. Die drei Autorinnen verbindet darüber hinaus das gleiche Schicksal: sie starben alle an einer Krebserkrankung. Brigitte Reimann wurde gerade einmal 39 Jahre alt, Irmtraud Morgner starb 56-jährig und Maxie Wander im Alter von nur 44 Jahren. Mit ihrem offensiv und mutig geführten Kampf gegen die Krankheit brachen sie auch ein gesellschaftliches Tabu. In einer „Langen Nacht” soll ihrem Leben und Werk jeweils eine Stunde gewidmet werden. Es ging Reimann, Morgner und Wander stets darum, Verstand und Sinne für Utopien und Träume zu schärfen, für Kreativität, Glück und Schönheit. Angesichts untergehender Gesellschaftsutopien setzten sie auf „Privat“-Utopien (I. Morgner), widerständig und unbequem.

 
 

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