Reise durchs Périgord

25.02.2024AmbienteÖ1Antonia Löffler —   –  Details

Périgord Landschaft

Von prähistorischer Kunst und moderner Küche. Unterwegs im französischen Périgord. — Gerade weit genug weg von den großen Städten – nach Bordeaux sind es eineinhalb Autostunden, nach Toulouse drei – liegt das Périgord, sodass sich hier im Südwesten Frankreichs eine Landschaft erhalten konnte, wie sie Gäste gemeinhin mit dem französischen Land verbinden. Kleine, verschlafene Dörfer mit Steinmauern und Kopfsteinpflaster, rollende Hügel mit leicht schiefen Burgen und Herrenhäuser mit perfekten Gärten, Sonnenblumenfelder, Eichenwälder, dazwischen tiefgrüne, langsam ziehende Flüsse. — Unaufgeregt schön und nur auf den ersten Blick verschlafen ist die Region, die sich passend entschleunigt unter ihrem historischen Namen vermarktet. Das zieht Zweitwohnsitze und Tourismus an. Es kämen genug Gäste, hört man von den Einheimischen, den Périgourdin. Und dass man hier im Südwesten und nicht im Süden Frankreichs ist, das ist ihnen auch wichtig. Und natürlich die Küche, die in ihrer Fülle auf den Märkten präsentiert wird: Walnussöl, Gänseleber, die Trüffel. Der teuren Knolle haben die Périgourdins bereits in den Achtzigern das weltweit erste Museum gewidmet. — Noch deutlich größer und alles andere als verschlafen geht es im Museum von Lascaux zu. Den Höhlen mit ihren berühmten Tiermalereien wurde ein spektakulärer Neubau zur Seite gestellt, um den Andrang zu bewältigen und das Original zu schonen. Mit Taschenlampen geht es hinab in die dämmrige Kühle, in einem exakten Duplikat der Höhlen streift der Lichtkegel über die jahrtausendealten Kunstwerke. — Wieder an der Sonne, ein paar Hügel weiter, ein neuer Fluss, ein neues Dörfchen und ein junger Bürgermeister, der zurückkam, weil er diesen Ort liebt, wo er als Volksschulkind dabei war, als sie zum 200-jährigen Jubiläum des Sturms auf die Bastille einen Baum pflanzten. Der Baum steht groß neben der noch viel größeren romanischen Kirche, für deren klare Schönheit die Touristen kommen. Nach dem Spaziergang muss der Bürgermeister weiter – der Doyenne des Dorfs einen Blumenstrauß zum 100. Geburtstag überreichen. Dabei vergisst er beim Abschied nicht dazuzusagen, wo man hier besonders gut isst.

 
 

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