20.02.2024 – News – Frankfurter Rundschau – Richard Strobl — – Details
Nawalny Trauer
Nach dem Tod von Putin-Gegner Alexej Nawalny hält Russland dessen Leiche zurück. Der Familie teilte man nun neue Pläne mit. — Am Freitag starb Kreml-Kritiker Alexej Nawalny in einer abgelegenen russischen Strafkolonie. Weiterhin bleibt die Todesursache ein Rätsel. Und weiterhin hält Russland die Leiche des 47-Jährigen zurück. Auch die Mutter von Nawalny darf den Körper ihres Sohnes bislang nicht sehen. Das wird nach neuesten Angaben auch noch eine Weile so bleiben, was wiederum schwere Vorwürfe von der Nawalny-Seite schürt. — Das Team von Alexej Nawalny kämpft seit der Meldung über dessen Tod darum, den Leichnam des Kreml-Kritikers zu sehen. Doch auch der Mutter des Toten verwehrte man dies. Sie war am Wochenende zu der Strafkolonie, in der ihr Sohn zuletzt inhaftiert war, gereist. Dort habe man ihr gesagt, dass die Leiche in der nordsibirischen Stadt Salechard untersucht werde. Im dortigen Leichenschauhaus habe man ihr aber mitgeteilt, dass die Leiche nicht dort sei, berichtete das Team des Verstorbenen. — Rätsel um Nawalnys Leiche: Russland hat offenbar nun neuen Plan — Nun geht die Hinhalte-Taktik des Kreml offenbar weiter. — Am Montag hätten die russischen Behörden und Ermittler «den Anwälten und der Mutter von Alexej gesagt, dass sie die Leiche nicht herausgeben», teilte Nawalny-Sprecherin Kira Jarmysch via X (vormals Twitter) mit. «Wir verstehen ganz klar, dass sie seinen Körper danach nicht zeigen werden und, dass sie diese ‹Untersuchung‹ solange verlängern werden, bis es ihnen passt, zumindest bis zu den Präsidentschaftswahlen», sagte sie weiter. Als Grund für die 14-tägige Frist geben die russischen Behörden demnach nun eine «chemische Untersuchung» des Leichnams zur Feststellung der Todesursache an. — Menschen versammeln sich in der russischen Botschaft in Den Haag, um eine Mahnwache für den verstorbenen Oppositionsführer Alexej Nawalny abzuhalten.
SK-news