Margarete Steiffs Kuscheltiere – Am Wendepunkt IX

17.02.2024HörbilderÖ1Luna Ragheb, Ilse Huber —   –  Details

Margarete Steiff

Wegen ihrer Kinderlähmung ist für die 1847 geborene Margarete Steiff keine Berufsausbildung vorgesehen. Aber ihre Zielstrebigkeit und ihre Ideen setzen sich durch. Sie gründet ihre eigene Firma – und wird erfolgreiche Unternehmerin. +++ Der in Ägypten geborene Osman Ragheb hat einen großen Traum. Er will in England als Schauspieler arbeiten. Doch dieser Traum platzt. Den Mut verliert er dennoch nicht – er führt ihn zur Zusammenarbeit mit Steven Spielberg, Meryl Streep oder Brad Pitt. — «Für Kinder ist nur das Beste gut genug!»

Der Knopf im Ohr – ein Erkennungszeichen. Ob Elefäntle, Pinguin oder Teddybär. Die Stofftiere haben Generationen von Menschen begleitet. Ermöglicht, erfunden und erstmals genäht von Margarete Steiff haben sie nicht nur den Kindern Liebe und Freude gebracht, sondern auch der Schöpferin selbst. Die am 24. Juli 1847 im süddeutschen Giengen an der Brenz geborene Margarete Steiff erkrankte an Kinderlähmung. Willensstark wie sie war, konnte sie sowohl den Schulbesuch durchsetzen, als auch den Wunsch, Näherin zu werden. Später gründet sie in einer von Männern dominierten Welt ihre eigene Firma – und baut ein Spielwaren-Imperium auf. Ihre Teddys aus Stoff werden zum Welterfolg.

»Gib die Hoffnung nicht auf, eines Tages wirst du den großen Fang machen.» Osman Raghebs Traum vom Schauspiel

Von klein auf träumt mein Großvater Osman Ragheb davon, Schauspieler zu werden. In seiner Jugend im ägyptischen Alexandria, liest er in den 1940er Jahren laut aus der lokalen englischsprachigen Tagespresse vor und ahmt den britischen Nachrichtensprechern nach, er beteiligt sich an der Shakespeare-Inszenierung seiner Schule, dem elitären Victoria College oder spielt vor der Kameralinse seines Schulkameraden, dem später berühmten Filmregisseur Youssef Chahine, alle Rollen eines kurzen Krimis – die junge Frau im geblümten Kleid mit Absatzschuhen und geflochtenen Zöpfen oder auch den Mörder mit Messer, Hut und langem Gewand. — Tatsächlich gelingt es ihm, seine Eltern davon zu überzeugen, nach seinem Chemiestudium in London eine renommierte englische Schauspielschule zu besuchen. Erfolgreich schließt er 1953 die Ausbildung ab, doch sein großer Traum in England auf der Bühne zu spielen, geht nicht Erfüllung. Die britische Regierung erteilt ihm als Ausländer keine Arbeitsgenehmigung. Nach Ägypten will er nicht zurück. Das Englische – die Erstsprache von Osman Ragheb – verliert nach dem endgültigen Machtverlust der Briten unter dem ägyptischen Staatsmann Nasser in den 1950ern an Bedeutung. Sein Traum, in Shakespeare-Stücken ein englisches Publikum zu begeistern, platzt. Doch etwas Neues beginnt. — Er bricht nach Österreich auf, das Heimatland seiner Mutter und endet über Umwege in Deutschland. Heute, als über 90-Jähriger blickt er auf eine berufliche Karriere voller Wendungen zurück, in der er mit Größen wie Steven Spielberg, Meryl Streep und Brad Pitt zusammengearbeitet hat. Zwar auf keiner Theaterbühne, dafür stets nah am Schauspiel. — Am Wendepunkt IX — Wenn das Leben die Richtung ändert.

 

Eine Serie der Hörbilder.

 

Gestaltung: Luna Ragheb und Ilse Huber — Ton: Soundstücke: Stefan Weber — Redaktion: Eva Roither und Elisabeth Stratka

 
 

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