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Diskographische Blütenlese mit Lovro von Matacic

15.02.2024Stimmen hörenÖ1Chris Tina Tengel —   –  Details

Lovro von Matacic

»Großes» Repertoire mit sängerischem Promi-Faktor und aus der Hoch-Phase der LP-Produktion. — Der 1899 geborene Lovro von Matacic, der heutigen Lage seines Geburtsorts nach «kroatischer» Dirigent, war künstlerisch ein Produkt Wiens in den Übergangsjahren von Monarchie zu Republik. Turbulent der Aufstieg, mit rebellischen Ideen, frühen Erfolgen als Komponist, Durststrecken als Militär- und Kaffeehausmusiker, doch auch wachsender Anerkennung als vazierender Operndirigent. 1936 steht er erstmals vor den Berliner Philharmonikern; im von NS-Deutschland okkupierten, mit NS-Deutschland kooperierenden Kroatien steigt er dann zu Amt und Würden auf. Nach Kriegsende: Gefängnisaufenthalt, mühsame Rehabilitierung, erst mit 55 wieder Gelegenheit, ins Ausland zu reisen. Die international «anziehende» Karriere enthält eine DDR-Episode, entfaltet sich wesentlich aber zwischen London, wo Walter Legge Matacic ans Philharmonia Orchestra bindet und vielfach ins Plattenstudio holt, und Wien, wo er an der Staatsoper Fuß fasst, zwischen Bayreuth und sämtlichen italienischen Musikmetropolen. Auch Zagreb und Dubrovnik stehen regelmäßig in Matacics Kalender. — Während der Konzertdirigent Lovro von Matacic, je älter, desto widerspruchsloser, vor allem für seine Bruckner-Interpretationen geschätzt wurde, ist der Operndirigent Matacic, energiegeladener Vollprofi, ein Universalist von Händel bis Lehár, von Puccini bis Janácek, eingeschlossen Wagner und Strauss. Elisabeth Schwarzkopf und Anja Silja, Franco Corelli und Rudolf Schock, Birgit Nilsson und Roberta Knie, Renata Tebaldi und Giuseppe Taddei sind unter seiner Leitung dokumentiert.

 
 

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