10.02.2024 – Lange Nacht – Deutschlandfunk – Martina Müller — – Details
Ernst Lubitsch
Anfang der 1920er-Jahre kommt Ernst Lubitsch als einer der ersten europäischen Regisseure nach Hollywood. Innerhalb weniger Jahre ist er auf Englisch absolut pointensicher. Seine Komödien sind ungewöhnlich, sagenhaft witzig – und sagenhaft schnell. — Ernst Lubitsch (1892-1947), der Berliner in Hollywood. Durch ihn habe der deutsche Film «Weltgeltung» bekommen, heißt es 1922. Da ist Lubitsch schon auf dem Weg in die USA. Hollywood hatte den erfolgreichen Konkurrenten gerufen, dessen Komödien von rasanten Dialogen leben, die er nun auf Englisch inszeniert. Mit seinen amerikanischen Komödien bringt Ernst Lubitsch eine Qualität ins Kino, die bis heute klarstellt: So funktioniert die Königsklasse aller Filmdisziplinen. Die Raffinesse seiner Inszenierung, die Intelligenz der Dialoge, Tempo und Timing beim Schlagabtausch wie das sichere Gefühl für Sujets und Charaktere sind einzigartig. Lubitschs Kehrtwendungen und Auslassungen sind die Falle, in die wir lustvoll geraten: Wir glauben, alle Tricks zu kennen und jedes Mal staunen und lachen wir. «A laugh is nothing to be sneezed at.» Man muss das Leben von seiner komischen Seite auch nehmen wollen. Die Lange Nacht über Ernst Lubitsch lässt im besonderen Radio-Kino-Stil der Autorin Martina Müller seine Komödien auferstehen, ergründet seine Tricks und feiert mit einem ebenbürtigen Ensemble aus Sandra Hüller, Jens Harzer und Florian Lukas eine der größten deutschen Film-Ikonen. — Ernst Lubitsch, etwa 1915. In Deutschland drehte er Stummfilm-Klassiker wie «Madame Dubarry» und «Die Austernprinzessin». In Hollywood setzte er seinen Erfolg fort. Am bekanntesten ist wohl seine Anti-Hitler-Komödie «Sein oder Nichtsein» von 1942.
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