Ich mag die kurze Form. Erwin Rehlings verdichtete Wahrheit

04.02.2024MenschenbilderÖ1Lukas Tremetsberger —   –  Details

Erwin Rehling

Erwin Rehling schätzt die kurze Form – in seinen literarischen Beobachtungen des Alltagslebens und in der Musik. Seine Texte sind exakte Verdichtungen eines ländlichen Biotops der Vergangenheit. Die Musik ist eigenwillig und authentisch, «seine Musik», sagt er, gespielt mit zum Teil selbstgebauten Instrumenten, wie einem Lithophon aus Fliesen. — Der Bayer Erwin Rehling, geboren 1954 und aufgewachsen in der Gegend um Wasserburg am Inn, erzählt in vielen Arbeiten von eben diesem Leben. In seinen beiden im Mandelbaum Verlag erschienenen Klangbüchern «Neues von früher» und «Ois ned glong – eine Landjugend» vertont er mit «widerspenstiger Musik» autobiografische Texte im Dialekt über die «aufstaubenden Erinnerungswirbel» seiner Kindheit und Jugend im Dorf. In knapper, ansprechender Sprache und mit improvisierter Perkussion versetzt Erwin Rehling einen in die Zeit der 1960er und 70er Jahre in der bayerischen Provinz. Es gelingt ihm, in den Klangbüchern wie auch dem entsprechenden Bühnenprogramm, mit kurzen Texten Bilder entstehen zu lassen – vom Kartoffelacker, dem Saufüttern in der Früh, dem «Jugendzentrum im Hennastoi», von den Kindern beim Skispringen und natürlich «Fuaßboi-Gschichtn». «Authentisch, morbid, schwarzhumorig», lobt ihn die Presse. — Erwin Rehling ist ein vielseitiger Schlagzeuger und Perkussionist und prägt die kreative, neue Volksmusikszene in Bayern seit 50 Jahren mit seiner Spielweise und musikalischen Einflüssen von überall. Mit «Die Interpreten» trat er 800mal auf, legendär war auch das Duo «Hammerling» mit dem Salzburger Blasmusiker und Alphornspieler Fritz Moßhammer. — Ein Besuch der Menschenbilder bei Erwin Rehling, und zwar dort, wo die ungelogen wahren Geschichten einer Landjugend spielen.

 
 

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