02.02.2024 – News – FAZ online – AFP — – Details
Boris Nadeschdin
Im März wählt Russland einen Präsidenten. Putins Herausforderer Boris Nadeschdin wird nun vorgeworfen, seine Wahlunterlagen seien angeblich fehlerhaft. Nadeschdin widerspricht den Vorwürfen. — Russische Wahlbeamte haben «Fehler» in der Präsidentschaftsbewerbung von Boris Nadeschdin gemeldet, der Amtsinhaber Wladimir Putin bei der Wahl im März herausfordern will. Dutzende Menschen auf seiner eingereichten Unterschriftenliste seien «nicht länger auf dieser Erde», erklärte der stellvertretende Vorsitzende der Wahlbehörde, Nikolai Bulajew, am Freitag. Dies werfe Fragen über die «ethischen Standards» auch desjenigen auf, der die Unterschriften gesammelt habe, fügte er hinzu. — Seit Wochen kritisiert er den langjährigen Präsidenten Putin und die Militäroffensive des Kreml in der Ukraine. Im ganzen Land bildeten sich im Januar lange Schlangen, als Unterstützer des Herausforderers anstanden, um ihm mit ihren Unterschriften bei der Registrierung als offizieller Kandidat für die Präsidentschaftswahl im März zu helfen. — Am Mittwoch reichte der Kreml-Kritiker mehr als die notwendigen 100.000 Unterschriften bei der Zentralen Wahlbehörde ein. Eine Entscheidung über die Zulassung seiner Kandidatur wird für nächste Woche erwartet. «Fehler» in seinen Unterlagen für die Registrierung könnten seinen Ausschluss von der Wahl nach sich ziehen. — Die Kommission hat Nadeschdin und einen weiteren Kandidaten, den Kommunisten Sergej Malinkowitsch, für Montag vorgeladen. Dort sollen Wahlbeamte ihnen die «Ergebnisse des Kontrollverfahrens» vorstellen. — Der Putin-Herausforderer wies die Vorwürfe der Wahlkommission zurück. «Wir sind alle lebendiger als die Lebenden», schrieb er im Onlinedienst Telegram, wo er auch Fotos junger Leute veröffentlichte, die zum Unterschreiben anstanden. Mit einem Verweis auf den russischen Literaturklassiker «Die toten Seelen» von Nikolai Gogol fügte der Politiker hinzu: «Wenn jemand tote Seelen in meiner Unterschriftenliste sieht, nun, Freunde, diese Fragen sollten nicht an mich gerichtet werden. Das ist eher etwas für die Kirche oder für Exorzisten.»
Der 60-Jährige kündigte zudem an, die Wahlbehörde vor Gericht zu bringen, sollte sie seine Kandidatur nicht anerkennen. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP bezeichnete er im Januar Putins Entscheidung für die Militäroffensive in der Ukraine als «katastrophal».
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