27.01.2024 – Studio Elektronische Musik – WDR 3 – Reinhold Friedl — – Details
Costis Drygianakis
Wie klingt «Optical Music» – ein Portrait der griechischen Gruppe «Optiki Musiki» um Costis Drygianakis. — Die 1980er Jahre waren eine fruchtbare Zeit für musikaffine Dilettanten: plötzlich eröffnete die neu verfügbare Heimelektronik in Form von Kassettendecks, Tonbandgeräten und Plattenspielern auch Nicht-Spezialisten neue Zugänge zu akustischen Künsten aller Art. In England entstanden – inspiriert von der Do-it-yourself-Idee des Punk – Industrial und Noise-Musik. Projekte schossen wie Pilze aus dem Boden, darunter auch griechische Musiker-Kollektiv Optiki Musiki, die sich selbst auch «Optical Musics» nennen. Es wird auch wegen seiner einzigartigen Geschichte heute wiederentdeckt: Avantgarde aus der griechischen Provinz. Der 1967 geborene Physiker Costis Drygianakis hatte in Volos – etwa auf halber Strecke zwischen Athen und Thessaloniki am Pagasitischen Golf – eine Handvoll Aktivisten um sich geschart. Sie frönten dem Do-it-yourself und ermächtigten sich, als Musiker in Erscheinung zu treten und alles zum Klingen zu bringen, was greifbar war: eine kaputte Mandoline, manipulierte Kassettenrekorder, Schlagzeug aus Küchengerätschaften… Ein Credo an die musikalische Selbstbestimmung! Schließlich hängte Drygianakis die Physik an den Nagel, studierte Musikethnologie und fabriziert bis heute elektroakustische Musik.
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