14.01.2024 – Gedanken – Ö1 – Liliana Dagostin — – Details
Liliana Dagostin
Liliana Dagostin vertritt als Juristin die Umwelt. Sie beschäftigt sich mit rechtlichen Fragestellungen rund um touristische und energiewirtschaftliche Infrastrukturmaßnahmen und mit scheinbar unüberwindbaren Widersprüchen zwischen dem Schutz sensibler Naturräume und dem weiter wachsen wollenden Wintertourismus in den österreichischen Alpen. — Auch die Einhaltung der Alpenkonvention gehört zu den Aufgabengebieten von Liliana Dagostin – ein völkerrechtlicher Vertrag zwischen Deutschland, Österreich, der Schweiz, Liechtenstein, Italien, Frankreich, Monaco, Slowenien und der EU. Ziel der Alpenkonvention ist es, die Alpen zu schützen und «nachhaltige Entwicklung unter Berücksichtigung der Schutz- und Nutzungsinteressen» zu betreiben. — Mit jedem Jahr gerät ihre Arbeit mehr in den Fokus der öffentlichen Diskussion. Die geborene Südtirolerin fordert beispielsweise den Schutz der Gletscher als sensible Naturräume, auch oder gerade dort, wo sie im Verschwinden begriffen sind. Für die Seilbahnunternehmen sind diese Flächen wertloser Schutt und Geröll, die es gilt einzuebnen und möglichst früh im Herbst künstlich zu beschneien, um Schneesicherheit in den Bergen zu gewährleisten. Für Liliana Dagostin hingegen sind diese Geröllhaufen etwas Besonderes. Schließlich wurden sie noch nie von einem Menschen berührt. Künstliche Beschneiung dieser Flächen widerspricht ihrer Meinung nach der Alpenkonvention, denn Kunstschnee – so wurde es im Vertrag formuliert – ist nur für exponierte, klimatisch passende Stellen geeignet. Ein krasser Widerspruch. Liliana Dagostin fordert, den Ausbau der Skigebiete und damit die Wachstumsspirale zu stoppen: «Heute gibt es kein Skigebiet mehr, das erweitert wird, ohne technische Beschneiung mitzudenken!»
Liliana Dagostin macht sich Gedanken über die Entwicklung im Alpenraum – und argumentiert mit Fakten.
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