14.01.2024 – Apropos Oper – Ö1 – Michael Blees — – Details
Raoul Jobin
Kanadische Tenöre der Vergangenheit: da denken manche Opernfreunde an den einst berühmten Tenorstilisten Leopold Simoneau, der in aller Welt im lyrischen Mozart-Fach gefeiert wurde. Und anderen wird der Name von Jon Vickers einfallen; er war einer der großen Heldentenöre in den 1960, 70er und 80er Jahren. Ein wenig in Vergessenheit geraten ist dagegen der Tenor Raoul Jobin, geboren 1906 und vor 50 Jahren, am 13. Jänner 1974 verstorben. Er sang nicht Mozart wie sein Kollege Simoneau und er hat auch die hochdramatischen Partien von Jon Vickers bei Richard Strauss und Richard Wagner ausgelassen, dennoch hatte er aber ein breites Spektrum an Rollen in seinem Repertoire, von Rameau und Gluck bis hin zu Menotti. — In den 1930er Jahren hatte die Karriere von Raoul Jobin in Paris begonnen, ab 1940 hat er für rund ein Jahrzehnt zu den Stars der New Yorker Metropolitan Opera gezählt, um danach wieder nach Paris zurückzukehren. Von anfänglich eher lyrischen Rollen wie Roméo in «Roméo et Juliette», Gérald in «Lakmé» oder Faust bei Berlioz und Gounod ist er nach und nach zu gewichtigeren und dramatischeren Partien aufgestiegen, als Don José in «Carmen», als Cavaradossi in «Tosca», als «Pagliacci» – und auch im Wagner-Fach, als Lohengrin und als Walther von Stolzing hat er Erfolge gefeiert.
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