13.01.2024 – Klassik-Treffpunkt – Ö1 – Albert Hosp — – Details
Marin Alsop
Wenn am 17. Jänner Leonard Bernsteins «Candide» in der Halle E des Museumsquartiers in Wien Premiere hat, dirigiert eine Musikerin, die das Werk so gut kennt wie kaum jemand. Sie hat es 2021 mit dem London Symphony Orchestra aufgenommen. Für eine Konzert-Produktion 2005 wurde sie für einen Emmy Award nominiert. Und sie war Bernsteins Schülerin. — Ein Schlüsselerlebnis ereignet sich nämlich für die Neunjährige, als sie Leonard Bernstein das New York Philharmonic Orchestra dirigieren sieht und fortan weiß: «Ich will Dirigentin werden.» 1989 studiert sie bei ihm und begleitet ihn auch 1990 zum ersten Pacific Music Festival in Japan. Marin Alsop wird die Musik buchstäblich in die Wiege gelegt, von ihren Eltern, die beide Profi-Musiker/in waren. — Mit zwei Jahren erhält sie Klavierunterricht, wenig später lernt sie Violine und bald wird sie in den Frühbegabten-Lehrgang der Juilliard School (N.Y.C.) aufgenommen. Um die Jahrtausendwende folgt der Sprung nach Europa, ans Pult des Royal Scottish National Orchestra und des Symphonieorchesters von Bournemouth. Der Premieren-Reigen als «erste Frau an der Spitze von … « reißt nicht ab, sie ist die erste Frau, die an der Mailänder Scala dirigiert, die erste Dirigentin der Last Night Of The Proms, die erste Chefin eines Orchesters in Brasilien (São Paulo), etc.,etc. — 2019 zur Chefdirigentin des RSO Wien ernannt, ist damit auch die erste Frau an der Spitze eines Wiener Orchesters. Seit kurzem ist sie ernannte Erste Gastdirigentin des London Philharmonic Orchestra, und 2022 kam die vielbeachtete Filmdokumentation «The Conductor» heraus. Längst fördert sie die Gleichberechtigung im Dirigier-Business auch mit eigenen Initiativen und Stipendien und ist, ganz im Geiste von Bernstein, eine fanatische Musik-Vermittlerin.
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