24.12.2023 – Matinee – Ö1 – Katharina Menhofer — – Details
Herbert Blomstedt
Dänisches Radio-Symphonieorchester, Dirigent: Herbert Blomstedt; Francesco Piemontesi, Klavier. Ludwig van Beethoven: Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur op. 58; Schubert: Impromptu Ges-Dur D.899/3 (Zugabe) — (aufgenommen am 16. November im DR Konzerthaus in Kopenhagen) — Mitte November begeisterte Herbert Blomstedt im Konzerthaus Kopenhagen mit zwei Meilensteinen der klassischen Epoche. Am Pult des Dänischen Radio-Symphonieorchesters widmete sich der mittlerweile 96-jährige schwedisch-amerikanische Dirigent mit unverminderter Gestaltungskraft dem vierten Klavierkonzert von Beethoven und Mozarts «Jupiter»-Symphonie. — Zu Beginn steht innige Reduktion auf das Wesentliche: Beethovens Viertes Klavierkonzert wird – erstmalig in der Musikgeschichte – von dem unbegleiteten Soloinstrument allein eröffnet. Lyrisch-zart hebt der erste Satz an, bevor sich im weiteren Verlauf die volle Dramatik und Virtuosität des reifen Beethoven Bahn bricht. Das so präzise und wie wohldosiert-elastische Spiel von Francesco Piemontesi sorgte für Begeisterungsstürme in Kopenhagen, für die sich der gebürtige Schweizer mit einem sehnsuchtsvollen Impromptu von Franz Schubert bedankte. Nach der Pause steht dann die im Schaffensrausch des Sommers 1788 entstandene «Jupiter»-Symphonie von Wolfgang Amadeus Mozart auf dem Programm. Dass es sich dabei um seine letzte Symphonie handeln würde, konnte der 32-Jährige freilich nicht ahnen, dennoch wurde sie von der Nachwelt vielfach zu seinem musikalischen Vermächtnis verklärt. Auch der Umstand, dass wir heute um keinen äußeren Anlass für ihre Entstehung wissen und es unsicher ist ob sie zu Mozarts Lebzeiten zur Aufführung kam, machte sie zur idealen Projektionsfläche für die romantische Ästhetik einer absoluten Musik. — (Sarah Schulmeister)
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