La Frontera – Bericht von der meistfrequentierten Grenze der Welt

17.12.2023Essay und DiskursDeustchlandfunkLeslie Jamison —   –  Details

Gebrüder Wright

Aus dem Amerikanischen von Kirsten Riesselmann — (Wdh. v. 16.10.2016) —— Es gibt Mexikaner, für die die Grenze keine große Sache ist. Einige haben eine Art EZ Transit-Pass, sie gehen eben mal rüber, um sich ein Paar Sneakers zu kaufen. Für andere ist «La Frontera» das Ende der Welt. Sie haben nicht einmal Geld für einen Anruf, um einen Termin für ein Visum-Interview zu machen. San Ysidro, Tijuana, Mexicali, Calexico: Leslie Jamison führt uns in ihrem Essay zurück ins Jahr 2010, an die Grenze zwischen den USA und Mexiko. Der mexikanische Drogenkrieg hat seine Spuren hinterlassen, «Breaking Bad» geht mit der dritten Staffel an den Start. Die Autorin ist auf dem Weg zu einem Autorentreffen und erfährt vieles über komplexe Kartell-Legenden und Grenzland-Mythen, die nicht nur die Bewohner, sondern auch Durchreisende befangen machen: «Ich fürchte mich davor, irgendetwas falsch verstanden zu haben. US-Amerikaner sind bekannt dafür, alles Mögliche falsch zu verstehen, wenn es um die Konflikte in anderen Ländern geht.» — US-Präsident Joe Biden baut weiter an der Mauer, die sein Vorgänger Donald Trump als Wahlkampfthema nutzte und die Biden immer abgelehnt hatte. Das US-Heimatschutzministerium hat 2023 angekündigt, weitere und neue Barrieren an der Grenze zu Mexiko errichten zu lassen und dafür unter Trump vom Kongress bewilligtes Geld auszugeben, wobei auch eine ganze Reihe von Umweltschutzbestimmungen außer Kraft gesetzt werden.

 

Leslie Jamison, geboren 1983, wuchs in Los Angeles auf und studierte in Harvard und Yale. Heute lebt sie in New York. Ihre erste Essaysammlung «Die Empathie-Tests» (2016) fand vielfache internationale Beachtung. In «Die Klarheit» (2018) beschreibt Leslie Jamison die Flucht aus ihrer Alkoholsucht. 2021 erschien «Es muss schreien, es muss brennen», mit Jamisons Essays über Gefühle im Übermaß. —

 
 

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