Das sensible Ich der polnischen Pianistin Kasia Pietrzko

19.12.2023Round MidnightNDR KulturSarah Seidel —   –  Details

Kasia Pietrzko

Kasia Pietrzko – ein neues Talent des polnischen Jazz. Geboren am 15. März 1994 ist sie auf den Tag genau 50 Jahre jünger als ihr deutscher Pianisten-Kollege Joachim Kühn. Noch zu Schulzeiten spielte die klassisch ausgebildete Pianistin in einer Bigband und entdeckte so den Jazz für sich. 2017 erschien ihr Debüt-Album, das sie zunächst bei der jazzahead! in Bremen vorstellte und 2019 letztlich auch im Rahmen der Jazz-Konzertreihe des NDR. Der legendäre polnische Trompeter Tomasz Stanko war so begeistert von ihr, dass er sie zuletzt noch mit auf Tour nehmen wollte. Leider starb er im Juli 2018, bevor die Pläne umgesetzt werden konnten. Nach zwei Jahren Corona-Pause hat Kasia Pietrzko im April 2023 ihr Trio-Album “Fragile Ego” vorgelegt. Erschienen ist es in der geschichtsträchtigen Album-Reihe “Polish Jazz”. Sie ist dabei die erste weibliche Künstlerin, seit die Reihe 1965 startete. Bei “Fragile Ego” dreht sich vieles um sie selbst ” um ihr Leben als Künstlerin, um ihren musikalischen Stil und um ihre Kompositionen. — Nach 13 Jahren klassischer Klavierausbildung in ihrer Heimatstadt Bielsko-Biala war für Kasia Pietrzko der Weg als Konzertpianistin eigentlich schon vorgezeichnet. Doch als sie den Jazz für sich entdeckte, kam alles anders. Sie studierte Jazz an der Musikakademie in Krakau, bevor sie ihr Trio-Album “Forthright Stories” aufnahm und damit auch international aufhorchen ließ. Für die Aufnahmen zu “Fragile Ego” war die 29-Jährige Pianistin mit Andrzei Swies und Piotr Budniak im Studio. Mit ihnen spielt sie seit sechs Jahren zusammen, alle drei leben mittlerweile in Warschau. Die Musik auf “Fragile Ego” ist stark von klassischen Komponisten des 19. und 20. Jahrhunderts inspiriert. Die Einflüsse von Claude Debussy und Sergei Prokofjew gehen in den Kompositionen von Kasia Pietrzko eine gelungene Koexistenz mit dem Jazz ein.

 
 

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