Jazz & Trash: Guter Jazz in schlechten Filmen

06.12.2023Round MidnightNDR KulturHenry Altmann —   –  Details

Hazel Scott

Kann guter Jazz einen schlechten Film retten? Und warum hört man in vielen trashigen Filmen so guten Jazz? Henry Altmann begibt sich in seiner Sendung Round Midnight auf Spurensuche – von den 1940ern bis heute. — Auffällig viele schlechte Filme bedienen sich guter Jazzmusik. Was 2019 im «Diabolique Magazine» über den Film «New Orleans» zu lesen war, das gilt für viele Filme, die Jazz als Filmmusik wählen:

Es ist einer dieser Filme, bei denen die Kritiker im Allgemeinen sagen: «Die Musik ist großartig, aber alles andere ist schrecklich!» — Zitat aus «Diabolique Magazine» über den Film «New Orleans» — Schwarze Musik für weiße Schauspieler — Bunte Musik und blasses Bild begleiteten den Jazz im Film schon immer. Der Schwarz-Weiß-Film war eher ein Weiß-Schwarz-Film, denn Hollywood adaptierte Jazz nicht nur, es adoptierte ihn, um eine genuin «amerikanische Kultur» zu erschaffen. — 1948 etwa wurden schwarze Jazzmusiker für den Film «A Song is Born» engagiert. Howard Hawks hatte eigentlich keine Lust auf ein Remake seines Filmes «Ball of Fire» – 250.000 Dollar Honorar für den Film mit Schauspieler Danny Kaye machten ihn reich, aber nicht froh. «Turner Classic Movies» zitiert den berühmten Regisseur: «Danny Kaye war so lustig wie eine Krücke, und Virginia Mayos Auftritt war erbärmlich. Ich fand nie irgendetwas an diesem Film lustig; es war eine schreckliche Erfahrung.»

«A Song is Born» ist eine komprimiert-virtuose Geschichte des Jazz – mit weißen Protagonisten! – und Afro-Amerikanern nicht als Jazzmeister, sondern als Diener einer weißen Vorstellung schwarzer Musik.

 
 

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