Die Volksoper wird 125 (1) Vieles schon erlebt: das Volksoperngebäude

11.12.2023RadiokollegÖ1Helene Breisach —   –  Details

Volksopern gebäude

Am 14. Dezember 1898 wurde die heutige Volksoper eröffnet, als «Kaiserjubiläums-Stadttheater». 125 Jahre einer wechselvollen Geschichte hat sie hinter sich, aber wie positioniert sich die Volksoper im Hier und Heute, welche Visionen gibt es für die Zukunft angesichts vieler Krisen und einer Gesellschaft im Wandel? Alexandra Faber und Helene Breisach zeichnen ein Porträt des alten Hauses, das viel erlebt hat und dabei alles andere als leise ist! — — Der Kaiser war nur einmal da, im «Kaiserjubiläums-Stadttheater», das fast exakt zu seinem 50-jährigen Regierungsjubiläum eröffnet wurde. Das Theater «in der Alservorstadt» war von einem Theaterverein initiiert worden, als Sprechtheater zur Pflege des «deutschen Dramas». Architektonisch war es ein Bau des Späthistorismus, dessen Fassade zahlreiche Skulpturen, Reliefbilder und Art-Deco-Elemente zierten. Das Jahr 1938 bedeutete einen starken Einschnitt für die Volksoper: Zahlreiche Künstlerinnen und Mitarbeiter des Hauses wurden entlassen, das zuvor privat geführte Opernhaus wurde städtisch. Auch das Gebäude erfuhr Veränderungen: Im Zuge einer umfassenden Renovierung wurde etwa ein Deckengemälde über dem Zuschauerraum übermalt, an der Außenfassade die Zierelemente abgeschlagen. Der Zuschauerraum erhielt seine heutige Erscheinungsform im Jahr 1973. Die ursprüngliche Thonet-Bestuhlung machte Platz für bequemere Polstersessel, die Anzahl der Sitzplätze wurde reduziert. Die großen Foyers im Eingangsbereich und auf Höhe des Balkons erstrahlen hingegen seit einer aufwändigen Renovierung 2008 fast wieder in ihrer originalen Gestalt.

 

Helene Breisach lässt sich durch das Haus führen, an dem alle Zeiten ihre Spuren hinterlassen haben: Äußeres Zeichen einer neuen Ära mit der ersten Frau, Lotte de Beer, an der Spitze des Hauses war der rosa Anstrich, den die Volksoper im Sommer 2022 bekommen hat. Von der sogenannten «Kaiserstiege» geht es über die Foyers und auf die Bühne, bis in die luftigen Höhen über der Währinger Straße: Seit April 2023 befindet sich auf dem Dach eine Photovoltaikanlage, die 25 Prozent des Energiebedarfs decken soll.

 
 

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