15.11.2023 – Konzert – Ö1 – Peter Kislinger — – Details
Benjamin Grosvenor
Benjamin Grosvenor, Klavier. Claude Debussy: Prélude à l›après-midi d›un faune (Arrangement für Klavier solo von Leonard Borwick); Franz Liszt: Réminiscences de «Norma»; Maurice Ravel: a) Le Tombeau de Couperin; b) La Valse; Zugabe: Camille Saint-Saens: Der Schwan aus «Der Karneval der Tiere» (aufgenommen am 16. Juli in der Royal Albert Hall, London im Rahmen der «Proms 2023») — Benjamin Grosvenor ist der erste Pianist, der in der 5000 Personen Platz bietenden Royal Albert Hall ein Soloprogramm spielte. Die BBC Proms wünschten sich eine Sonntagsmatinee mit Werken für Orchester auf dem Klavier. Ravels Klavier-Zyklus Le Tombeau de Couperin war die einzige Originalkomposition des Programms. Transkriptionen für sein Instrument sind für Grosvenor Schwarzweißfotos. Die Farben eines Orchesters gehen verloren, aber dank diverser Schattierungen könne man neue Perspektiven gewinnen.
Geniestreich und ein Juwel einer Transkription
Ein Geniestreich sei es gewesen, mit Claude Debussys Prélude à l›après-midi d›un faune zu beginnen: Von den ersten gleichsam geflüsterten Tönen an habe Grosvenors Spiel alle in seinen Bann gezogen. Die klangliche Differenzierung sei genau richtig gewesen: von der Beschwörung der Hörner bis hin zu den späteren Überlagerungen, wenn die Musik immer komplexer wird – «eine Hommage an Debussys Registerbeherrschung». Das selten zu hörende Juwel von einem Arrangement stammt von Leonard Borwick, einem Schüler Clara Schumanns, der sich damit einen Platz in der Musikgeschichte verdient hat.
Sein Proms-Debüt gab der damals 19-jährige Grosvenor in der Saison 2011 mit dem 2. Klavierkonzert von Franz Liszt. Vier Jahre später spielte er das 2. Klavierkonzert von Dmitri Schostakowitsch im Schlusskonzert der Proms, «The Last Night of the Proms». Die heurige Matinee war sein bereits elfter Proms-Auftritt.
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