Spätromantisches aus der Münchener Schule / Ludwig Thuille

15.11.2023AnklangÖ1Marie-Therese Rudolph —   –  Details

Ludwig Thuille

Ludwig Thuille: Sonate für Violine und Klavier in d-Moll op. 1.

Der gebürtige Bozener Ludwig Thuille (1861-1907), früh zum Vollwaisen geworden, wuchs in Kremsmünster und Innsbruck bei Verwandten auf, die ihm eine musikalische Ausbildung ermöglichten. Im Jahr 1901 übernahm er die Professur seines ehemaligen Lehrers Joseph Gabriel Rheinberger nach dessen Tod an der Königlich Bayerischen Musikschule in München. Als gefragter Lehrer, dessen «Harmonielehre», gemeinsam verfasst mit dem Musikschriftsteller Rudolf Louis, erst posthum erschienen ist, hat er eine ganze Generation an Komponisten im süddeutschen Raum nachhaltig geprägt. Thuille komponierte vor allem Bühnenmusik und Kammermusikwerke im spätromantischen Stil, auch formal dem klassischen Kanon verpflichtet. — Eng befreundet mit dem drei Jahre jüngeren Richard Strauss, wurde deren Briefwechsel veröffentlicht, in dem Thuilles künstlerische Entwicklung nachvollziehbar wird. In ihren frühen Jahren hatten sie sich gegenseitig ihre Kompositionen gewidmet. Beide, so wie auch etwa Hans Pfitzner, werden der Münchener Schule zugerechnet. Gerade erst 45 Jahre alt, ist Thuille 1907 in der bayerischen Hauptstadt an Herzversagen gestorben. — Im Zentrum dieser Anklang-Sendung steht das offizielle Opus 1, die Sonate d-Moll für Violine und Klavier, geschrieben im Jahr 1880, die entfernt an Schumann und Mendelssohn erinnert. Sie entstand in Thuilles Jugendzeit, aus der Richard Strauss› freundschaftlich-vertraute Beschreibung stammt: «liebster, bester, schönster, herrlichster Ludwig»!

 
 

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