14.11.2023 – Anklang – Ö1 – Christoph Wagner-Trenkwitz — – Details
Kleopatra on Stage
Sie war eine der faszinierendsten historischen Figuren aller Zeiten: die als «schönste Frau der Welt» titulierte Herrscherin und Geliebte zweier Kaiser, Julius Cäsar und Marc Anton, Kleopatra VII. Vor genau 100 Jahren machte Oscar Straus› sie in «Die Perlen der Cleopatra» zur Operettendiva. Doch nicht dieser allein, sondern mehreren Darstellungen der letzten Königin des ägyptischen Ptolemäerreiches auf der Musiktheaterbühne gilt diese Sendung, gibt es doch seit dem 17. Jahrhundert über 80 einschlägige Opern. — Die Reise beginnt bei Georg Friedrich Händels «Giulio Cesare in Egitto» (1724) und Carl Heinrich Grauns «Cleopatra» (1742). Auch französische Komponisten widmeten sich dem Stoff, so Charles Gounod (in der Ballettmusik seines «Faust» finden sich «Cleopatra-Variationen»), der 26-jährige Hector Berlioz schuf die große Konzertszene «La mort de Cleopatre», ein Mischwesen zwischen Oper und Konzertsaal, und 1914 legte Jules Massenet seine Version vor. — Lauro Rossis 1876 uraufgeführte «Cleopatra» kann gewissermaßen als Fortsetzung der fünf Jahre älteren Verdi›schen «Aida», allerdings mit historischen Charakteren, gelten. Sie beruht auf Shakespeares Drama, wie die Werle Francesco Malipieros (1938) und Samuel Barbers. Letzterer verwendete sogar den (von Gian Carlo Menotti eingekürzten) Originaltext von «Antony and Cleopatra» für seine 1966 im Rahmen der MET-Eröffnung präsentierten gleichnamigen Oper.
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