16.10.2023 – Anklang – Ö1 – Ursula Strubinsky — – Details
Schwestern Fröhlich
Netti, Betty, Kathi und Peppi Fröhlich – diese vier Schwestern waren nicht nur sehr musikalisch, sie haben auch das Wiener Musikleben auf vielfältige Weise mitgestaltet. Bereits als junge Frauen waren sie Mitwirkende bei den im Biedermeier intensiv gepflegten Hauskonzerten. Alle vier hatten Gesang und Klavier gelernt. Die Schwestern gehörten dem gebildeten Bürgertum an. Zu ihrem Freundeskreis zählten Joseph Sonnleithner, Franz Grillparzer und Franz Schubert. Letzterer schrieb für die vier Sängerinnen u.a. Chöre, holte sich bei deren Hauskonzerten Inspiration und vertonte Gedichte von Kathi Fröhlichs Kurzzeit-Verlobten, Franz Grillparzer. — Netti Fröhlich war die erste und über viele Jahre einzige weibliche angestellte Lehrkraft am neu gegründeten Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. Über drei Jahrzehnte unterrichtete sie dort Gesang. Ihre Schwester Peppi verfolgte zunächst eine Karriere als Sängerin, später begann sie zu komponieren. Betty Fröhlich wandte sich der Malerei zu, blieb aber der Musik treu. Auch nach ihrem Tod wirkte die Liebe der vier Schwestern zur Kunst weiter, nämlich mit der «Schwestern Fröhlich Stiftung», die für «bedürftige und hervorragend schaffende Talente auf dem Gebiete der Kunst, Literatur und Wissenschaft» gedacht war. Einer, der eine finanzielle Unterstützung durch die Stiftung erhielt, war der 30-jährige Arnold Schönberg.
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