Die Verleugneten – Im KZ mit dem grünen und schwarzen Winkel

17.10.2023Das FeatureDeutschlandfunkAlexa Hennings —   –  Details

Gefangene im KZ Dachau

Über ihr Schicksal wurde in vielen Familien geschwiegen. Aus Scham. Erst 2020 erkannte die Bundesrepublik Deutschland diejenigen als Opfergruppe an, die die Nationalsozialisten als «Asoziale» und «Berufsverbrecher» bezeichnet hatten. — Sie wurden ohne Gerichtsverfahren, teilweise durch Massendeportationen wie in der Aktion «Arbeitsscheu Reich», in die KZs eingeliefert. Dort mussten sie ein schwarzes bzw. ein grünes Dreieck auf ihrer Kleidung tragen. Selbstzeugnisse von ihnen sind kaum überliefert.

 

Von fast zehntausend Stolpersteinen in Berlin erinnern zehn an die sogenannten «Asozialen». Nicht einer gedenkt eines Menschen, der für die größten Verbrecher des 20. Jahrhunderts ein sogenannter «Berufsverbrecher» war. Eine Entschädigung hat keiner je erhalten.

 

Außer der AfD sind sich inzwischen alle Parteien einig: Kein Mensch saß zu Recht im KZ. Ohne Frank Nonnenmacher gäbe es diesen Beschluss des Deutschen Bundestages nicht. Der emeritierte Professor startete die Initiative zur Anerkennung der «Verleugneten», wie er sie nennt.

 

Sein Onkel Ernst Nonnenmacher litt als KZ-Häftling mit dem schwarzen Winkel. Frank Nonnenmacher gründete einen Verein für die Angehörigen. In diesem Feature sprechen sie das erste Mal öffentlich über jenen Teil der Familiengeschichte, der bisher tabu war. — Gefangene im Konzentrationslager Dachau.

 
 

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