19.09.2023 – open: Ex & Pop – WDR 3 – Klaus Walter — – Details
Panic im Schwimmbad
Panik am Beckenrand. Gewalt in Freibädern war ein beliebtes wie umkämpftes Thema im Sommerloch. Musik aus dem Swimmingpool der Empathie zum Ende der Badesaison. — Konflikte im Schwimmbad und ihre Dramatisierung sind ein elementarer Bestandteil der (deutschen) Krawallgeschichte. Sagt der Popkulturforscher Bodo Mrozek und erinnert an «Die Halbstarken» aus dem Kino der 50er Jahre. Und an die Fights zwischen Mods und Rockern beim «Rumble in Brighton» (Stray Cats) an der englischen Südküste, in Pop gegossen von The Who mit «Quadrophenia». Aber es geht auch anders. Und heutiger. In ihrem neuen Video posieren Cardi B. & Megan Thee Stallion sexpositiv am Pool. Lana del Rey spielt cool im Pool mit Juwelen unter den Chemtrails über dem Country Club. Dennis Bovell verrät, wie die Slits sich einst den Schlamm auf ihren Körpern, der das Cover ihres Debütalbums berühmt machte, im Pool abwuschen. — Und die Männer? Hans Nieswandt erzählt, warum seine Popgruppe den Namen Whirlpool Productions trug. Holger Czukay (r.i.p.) cool im Pool, Robert Palmer (r.i.p.) machofeist im Pool, Brian Jones (r.i.p.) treibt leblos im Pool. Bryan Ferry (lebt noch), der ewige Dandy am Pool, smoking im Smoking. Im luxurierenden L.A. des Bret Easton Ellis lauert am Pool stets: der Tod. Und Reggae. Das Schwimmbad war lange ein Sinnbild für den amerikanischen Multikulturalismus. Das ist vorbei, sagt der Soziologe Adrian Daub und fragt: Wer darf sich abkühlen? Der Sound zum Ende der Badesaison.
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