24.09.2023 – Musikszene – Deutschlandfunk – Bettina Mittelstraß — – Details
Arvri Levitan
Raus aus dem Konzertsaal – hin zu den Menschen. Klassische Musik braucht keine vergoldete Umgebung. «Frequenz in der Luft reicht aus, um zu begeistern», sagt der Bratschist Avri Levitan, der vor zehn Jahren für exzellente junge Musikerinnen und Musiker das internationale Ausbildungsprogramm «Musethica» entworfen hat. In einem einwöchigen Kammermusik-Meisterkurs spielen sie unentgeltlich ein Konzert nach dem anderen in Pflegeheimen, Strafvollzugsanstalten, Psychiatrien, Einrichtungen der Jugendhilfe oder Notunterkünften. Diese besonderen Konzerterfahrungen verändern diejenigen, die spielen, genauso wie diejenigen, die hören. — Auch Jens Schlichting reist zu Orten, an denen Konzerte rar gesät sind. Mit einer mobilen Transportmuschel fährt der Pianist seinen Flügel in Dörfer an der Bergstraße. Und der hessische Süden ist nicht die einzige Region in Deutschland, die mit Musik auf Rädern in klassikferne Ecken vordringt. — Nur für die Bubble musizieren, das könne nicht gut für die persönliche Entwicklung sein, dachte der Bratschist Arvri Levitan als junger Dozent in Spanien und nahm sich damals vor, die Blase für die eigenen Studierenden aufzustechen.
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