24.09.2023 – Spielräume Spezial – Ö1 – Andreas Pfeifer — – Details
Wolf Biermann
Er ist Deutschlands unbequemster Liedermacher, 86 Jahre alt und geht bereits in die Geschichte ein: Wolf Biermann. Das Deutsche Historische Museum in Berlin widmet dem sprachmächtigen Kommentator der DDR-Zeiten, des Westens und auch der wiedervereinigten Bundesrepublik derzeit eine große Ausstellung. Biermann hat Zeitgeschichte am eigenen Leib erfahren: Sein jüdischer Vater wurde wegen seiner kommunistischen Überzeugungen von den Nationalsozialisten ins Gefängnis geworfen und starb im Konzentrationslager Auschwitz. Seine Mutter rettete ihn aus dem Hamburger Bombenhagel der Alliierten. — 1953 zog er als glühender Kommunist in die DDR, deren Regime ihn bald eines Besseren belehrte. 1965 belegte die SED-Führung Biermann mit einem Publikations- und Aufführungsverbot. 1976 – nach seinem legendären Konzert in Köln – wurde er ausgebürgert. Zur Eröffnung der Ausstellung im Deutschen Historischen Museum hatte Wolf Biermann einen großen Auftritt mit Gitarre und zeigte dabei keine Spur von Ermattung. Im Biermann-Idiom: «Resignieren könnte ich erst, wenn ich tot bin. Und unter uns gesagt: nicht mal dann». Wolf Biermanns alte, wiederentdeckte und neue Lieder.
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