21.09.2023 – Radiokolleg – Ö1 – Eszter Hollosi, Thomas Mießgang — – Details
György Szabados
Der Budapest Jazz Club ist zwar groß und durchaus repräsentativ, doch, so erzählen es Musiker hinter vorgehaltener Hand, er zahle so schlechte Gagen, dass es sich gar nicht lohne, dort aufzutreten – verhungern könne man auch anderswo. Millionär wird man als ungarischer Jazzer wohl nicht, trotzdem ist die Szene lebendig und vital – und das schon seit Jahrzehnten. Verstorbene Innovatoren wie der Pianist (und Arzt) György Szabados, der, ähnlich wie Béla Bártok und György Ligeti, ungarische Volksmusik als Teil seiner musikalischen Grammatik begriff, bereiteten den Weg für heutige Improvisationsmusik wie den Saxophonisten Lajos Dés und dessen Sohn, den Multi-Perkussionisten András, der seit einiger Zeit in Wien/Bécs lebt. Doch es gibt auch ganz junge Leute, die wiederum ganz andere Klang-Ziele ansteuern: Der 27-jährige Klavierspieler Zsigmont Gerlozy zeigt sich fasziniert von den Multitrack-Studio-Konstruktionen des britischen Klangzauberers Jacob Collier und versucht in seiner Musik ähnliche Wege zu beschreiten – allerdings mit stark ungarischem Einschlag.
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