Musikszene Budapest (2) Revolution im Tanzhaus – Die neue Budapester Folkmusik

19.09.2023RadiokollegÖ1Eszter Hollosi, Thomas Mießgang —   –  Details

Bea Palya

In Budapest gibt es eine vitale Folk- und Weltmusikszene, die schon in den 1970er Jahre die Gruppe Muzsikás mit Marta Sebestyén hervorbrachte und heute von Künstlerinnen wie Bea Palya weitergeführt wird. Vieles davon geht auf die spezifisch magyarische Tradition des Tanchas zurück. Darunter verstand man ursprünglich eigentlich nur Volksbelustigung mit Tanz und Musik meinte. In der kommunistischen Ära begann man dann systematisch, mündlich überlieferte Volkslieder zu sammeln und zu archivieren. Eine einst ländliche Tradition wurde zu einem urbanen Phänomen, das sich gelegentlich durchaus als Protestbewegung gegen die Orthodoxie und den repressiven Charakter des Regimes verstand. Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus sei die Tanchas-Bewegung wichtig geblieben, meint die Musiksoziologin Emilia Barna. «Doch sie ist ideologisch immer weiter nach rechts gewandert – allerdings nicht auf eine explizit politische Weise, sondern indem nationale Gefühle und Werte angesprochen wurden.»

 
 

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