Back to school! Lernen üben, Römisch I

09.09.2023le week-endÖ1Elke Tschaikner und Christian Scheib —   –  Details

Carla Bley

Mit Carla Bley, Johann Joachim Quantz, Johann Mattheson, Tom Lehrer, George Russell, Carl Philip Emanuel Bach und anderen. — Dieser Tage naht das Ende des Sommers und jene vielfältigen Institutionen, in denen man solch Kluges wie auch manch Unnützes lernt, öffnen wieder ihre Pforten. Vom Kindergarten über die Musikschulen bis zur Universität geht das pädagogische Treiben wieder los. — Auch in le week-end heißt es deshalb: «Back to School». Es wird wieder gelehrt und gelernt, gelauscht und geübt, Tonleitern am Klavier zum Beispiel:

Im Juli 1982 im burgenländischen Wiesen, damals eindeutig das bestbesetzte Jazzfestival Österreichs, und Carla Bley tritt mit ihrer Band auf, um das übrigens erst zwei Jahre später veröffentlichte Stück «The Piano Lesson», eine Tonleitern-Etüde, dem enthusiasmierten, österreichischen Publikum vorzustellen. Eine Jazzrarität aus unserem ORF Archiv: Carla Bley und Arturo O›Farrill spielten 1982 die Tasteninstrumente, Michael Mantler, Trompete, Steve Swallow, Bass, und Gary Valente mit seinem rauen Posaunensound sind unter den Bigband-Stars. — Geübt werden Tonleitern am Klavier, geübt und gelernt wird aber auch die Flöte. Eines der berühmtesten Lehrbücher über die Kunst des Flötespielens stammt vom deutschen Barockkomponisten Johann Joachim Quantz. Er veröffentlicht das Lehrbuch 1752, steht im Dienst von König Friedrich in Berlin, den er vor und nach dessen Krönung auf diesem Instrument auch unterrichtet.

 

»Johann Joachim Quantz, Königlich Preußischer Kammermusicus: Versuch einer Anweisung, die Flöte traversiere zu spielen: mit verschiedenen, zur Beförderung des guten Geschmackes in der praktischen Musik dienlichen Anmerkungen begleitet, und mit Exempeln erläutert.»

Auch Johann Mattheson schreibt in diesen Jahrzehnten, also in der Mitte des 18. Jahrhunderts, musikalische Lehrwerke, mehrere sogar. Es ist die Generation, in der sich das professionelle Musizieren langsam aus den Kirchen und den Schlössern hinaustraut und als semi-professionelles Musizieren auch in den bürgerlichen Haushalten Einzug hält. Und deswegen besteht plötzlich Nachfrage nach allgemein verständlichen Lehrwerken. Das bekannteste Buch von Johann Mattheson hat ohnedies auch echte Profis im Auge, «Der vollkommene Capellmeister» erscheint 1739. Schon zwei Jahrzehnte davor erscheint «Der brauchbare Virtuoso» und damit sind nun wirklich die Musiker in gepflegten Ratsstuben und städtischen Cafés gemeint. 1720 lässt Mattheson dem Theoriewerk «Der brauchbare Virtuoso» noch eine gleichnamige Sammlung von Sonaten folgen.

 
 

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