14.08.2023 – Zeit-Ton – Ö1 – Ursula Strubinsky — – Details
Georg Friedrich Haas
»Komponieren ist für mich wirklich eine existentielle Notwendigkeit, um mit dem Ballast, den ich in mir verspüre, in irgendeiner Weise fertig zu werden», so Georg Friedrich Haas 2006. Was er damit angedeutet hat, machte er fast ein Jahrzehnt später öffentlich. Der Komponist ist in einer den Nationalsozialismus verherrlichenden Familie aufgewachsen und er hatte selbst noch als junger Student an dieser Ideologie festgehalten. — 2022 erschienen dazu seine autobiographischen Erinnerungen «Durch vergiftete Zeiten. Memoiren eines Nazibuben». Darin schildert er seine Sicht, wie nach 1945 in Österreich mit dem Nationalismus sowohl im öffentlichen wie auch im privaten Bereich umgegangen wurde. Was Haas berichtet, ist bestürzend. — Trotz dieser Bürde, wie auch wiederholten Missbrauchs- und Gewalterfahrungen ist es Haas gelungen, sein Leben in andere Bahnen zu führen. «Ich bin letztlich ein glücklicher Mensch geworden», schreibt der Komponist in seinen Memoiren. Die Musik hat dabei eine Schlüsselrolle gespielt. (Wiederholung vom 23. Jänner 2023)
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