12.08.2023 – Hörbilder – Ö1 – Luna Ragheb, Johanna Hirzberger — – Details
Anschlag in Hanau
Serpil Temiz Unvar erzählt, wie sie seit dem Tod ihres Sohnes gegen Rassismus kämpft. Ferhat Unvar ist bei dem Anschlag in Hanau ums Leben gekommen. — Christian E. Weißgerber steht 2010 am Höhepunkt seiner Karriere als Rechtsextremer. Im selben Jahr steigt er aus.
«Ich kämpfe, damit ich weiterleben kann.» — «Tot sind wir erst, wenn man uns vergisst.» Diese Worte publizierte Ferhat Unvar 2015 auf seiner Facebookseite. Er starb am 19. Februar 2020 in Hanau bei einem rassistisch motivierten Anschlag mit acht weiteren Menschen. Seine Mutter Serpil Temiz Unvar hat sich die Parole zur Lebensaufgabe gemacht und in seinem Namen eine Bildungsinitiative gegründet, damit ihr Sohn stets in Erinnerung bleibt. Seither kämpfen an ihrer Seite viele junge Freund:innen von Ferhat. Gemeinsam junge Menschen stärken, gegen Rassismus sensibilisieren und Chancengleichheit im Bildungswesen fördern – das sind ihre Ziele für eine tolerante und demokratische Zukunft. Das Porträt einer Mutter, die in einer Nacht alles verloren hat. — «Ich wollte immer besser sein, als die anderen.» — Im Wendejahr der DDR geboren, wächst Christian E. Weißgerber in der ostdeutschen Mittelstadt Eisenach auf. Geprägt vom Verlust der Mutter, häuslicher Gewalt, dem ostdeutschen Arbeitermilieu und dem Bedürfnis «besser zu sein als die anderen» findet er in der Nazi-Szenen neue Perspektiven. Er gehört bald zur Führungsriege der «Autonomen Nationalisten» in Thüringen. Mit Anfang Zwanzig produziert Weißgerber Propaganda-Videos für YouTube, verfasst Kampfschriften und bereitet sich körperlich auf den Endkampf vor. Besessen davon, die Welt nach seinen Vorstellungen zu verändern, beginnt am Höhepunkt seiner rechtsextremen Karriere seine Ideologie zu bröckeln. — Auch als Podcast – Serie abrufbar unter «Doku & Stories»
Am Wendepunkt III — Wenn das Leben die Richtung ändert. — Eine Serie der Hörbilder. — Gestaltung: Luna Ragheb und Johanna Hirzberger — Soundstücke: Stefan Weber — Redaktion: Eva Roither und Elisabeth Stratka
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