Zum Tod der Kölner Musikpublizistin Gisela Gronemeyer (1954-2023)

05.10.2023Neue Musikhr2 kulturStefan Fricke —   –  Details

Gisela Gronemeyer

1983 gegründet, bildeten die Kölner «MusikTexte» das gute wie schlechte Gewissen der Neuen Musik – bis 2023. Mit dem Tod der Gründungsherausgeberin und Blattmacherin Gisela Gronemeyer kam nun das Ende der «MusikTexte», jedenfalls in Papierform. — In der Szene der Neuen Musik war die Gladbacher Straße 23 in Köln eine zentrale Adresse. Seit 1985 lebte hier das Musikpublizisten-Paar Reinhard Oehlschlägel (1936-2014) und Gisela Gronemeyer (1954-2023) und gestaltete hier das zwei Jahre zuvor als Selbsthilfe initiierte Projekt «MusikTexte», eine Zeitschrift für Neue Musik, die viermal im Jahr über allerlei Aktivitäten des internationalen Betriebs informierte und diese auch kritisch diskutierte. Später erweiterten die beiden das Non-Profit-Unternehmen und gaben etliche Bücher heraus, vornehmlich Schriften und Gespräche von Komponisten, darunter Morton Feldman, Giacinto Scelsi oder Peter Ablinger. — Die Konstante für alle «MusikTexte»-Belange war Gisela Gronemeyer, die sich als Musikjournalistin besonders auch für Musik von Komponistinnen engagierte – im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wie in den Printmedien. Überdies war sie Expertin für die zeitgenössische Musik Skandinaviens und beider Amerika. Am 9. April 2023 ist Gisela Gronemeyer im Alter von 68 Jahren gestorben.

 
 

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