Erreicht die Ukraine ihr Logistik-Ziel, ‹wäre Russland zum Rückzug gezwungen› / Experte Nico Lange über Gegenoffensive

09.08.2023NewsFocus OnlineChristian Mölling / N.N. —   –  Details

Nico Lange

Die Ukraine hat Brücken im Norden der Krim angegriffen. Die Attacken sind Teil der angekündigten Großoffensive. Der Sicherheitsexperte Nico Lange erklärt, mit welchen Strategien die Ukraine Russland nun zum Rückzug zwingen will. — Mitten in der Straße klafft ein Loch. Groß, tief und dunkel. Auf den Bildern, die Wladimir Saldo bei Telegram veröffentlicht hat, ist kein gewöhnliches Schlagloch zu sehen. Sondern das Ergebnis eines Raketenangriffs. Das behauptet der russische Besatzungschef des Gebiets Cherson zumindest. — Es würde zu den aktuellen Entwicklungen passen. Am Sonntag erklärte das ukrainische Militär auf Telegram, zwei wichtige Versorgungsrouten der russischen Besatzer attackiert zu haben – die Brücken von Tschonhar und Henitschesk. Sie verbinden das ukrainische Festland mit der Krim. — (…)

Kommt mehr Schwung in die Offensive? — Ähnlich sieht es Christian Mölling von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP). «Die Umgehung oder Sprengung der Minenfelder ist schwierig. Deswegen bekommen die Ukrainer kein Tempo in ihre Offensive», sagte er zuletzt der «Berliner Morgenpost» . — Möllings Einschätzung nach hat die Hauptphase der Offensive noch gar nicht begonnen. «Die Ukrainer testen noch das vorsichtige Vorrücken. Wenn sie es schaffen, durch die erste russische Verteidigungslinie zu kommen, wird die Offensive erfolgreich sein», sagte er. — Lange glaubt indes, dass die Ukraine im Süden weiter langsam vorankommen wird. Und dass sie die russische Logistik weiter massiv schwächen und behindern wird. Er ist überzeugt: «Wenn im Süden ein Durchbruch gelingt, könnten wir stärkeren Bewegungskrieg sehen, bei dem die Ukraine im Vorteil ist.»

 
 

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