07.08.2023 – Spielräume – Ö1 – Astrid Schwarz — – Details
Anohni
2005 feierte die Transsängerin Anohni mit ihrem Album «I›m a Bird Now» den Durchbruch. Mit Hercules and Love Affair schickte sie tanzbare Tracks um die Welt, und 2016 packte sie die Hoffnungslosigkeit in Anbetracht der ökologischen Katastrophe, auf die die Menschheit zusteuert, in das Album «Hopelessness». — Elektroniklastig und fast ein bisschen sperrig war der Sound damals. Auf ihrem neuen, melancholischen Album «My Back Was a Bridge for You to Cross» ist sie zu den soulvollen Arrangements ihrer Anfänge zurückgekehrt, die sie nun mit dem Produzenten Jimmy Hogarth (Amy Winehouse, Duffy, Tina Turner) umgesetzt hat. Ihre unnachahmliche, zerbrechlich klingende Stimme dominiert – im besten Sinn – das musikalische Geschehen. Anohnis Weltbild prägt die Songs, sie trauert um die unerfüllten Versprechen gegenüber der Bürgerrechtsbewegung, beklagt die Verwüstung einer Welt. — Dabei schimmert auch Mut durch – und der Wille, sich nicht unterkriegen zu lassen, wie Anohni auch mit ihrer eigenen Geschichte erzählt.
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