Der deutsche ‹Bunkerbrecher› kann Russland wie ein ‹tödlicher Nagel› treffen

06.08.2023NewsFocusOliver Strothmann – jsm —   –  Details

Taurus-Marschflugkörper

Zum wiederholten Mal ist eine Diskussion um deutsche Waffenlieferungen in die Ukraine entbrannt. Dieses Mal geht es um die Taurus-Marschflugkörper, eine Luft-Boden-gestützte Mittelstreckenrakete. Kiew will sie unbedingt. Doch aus einem Grund zögert Deutschland noch mit der Lieferung. — Verteidigungsminister Boris Pistorius und sein SPD-Parteikollege Ralf Stegner weisen weiterhin auf das Eskalationspotential der Taurus-Mittelstreckenrakete hin. Und das, obwohl bereits ähnliche Waffen in der Ukraine eingetroffen sind. Was genau macht die Taurus-Marschflugkörper so besonders? Und warum tut sich die Bundesregierung so schwer, diese Waffe an die Ukraine zu liefern?

«Bunkerbrecher» Taurus trifft Ziele in bis zu 500 Kilometern Entfernung — Beim Taurus handelt es sich um ein Waffensystem, das seit 2002 in Deutschland vom Unternehmen Taurus Systems GmbH, einem Joint Venture von MBDA Deutschland und Saab Dynamics, entwickelt wurde. Das Ziel war es, einen präzisionsgelenkten Lenkwaffenkomplex anzufertigen, der primär zur Bekämpfung von gehärteten Zielen wie Bunkern, Befestigungen und strategischen Einrichtungen dienen soll. Auch Brücken oder Versorgungswege kann der Taurus treffen. — In Militärkreisen erhielt die Waffe den Spitznamen «Bunkerbrecher». Gegenüber der «Bild» erklärt Oliver Strothmann, Direktor New Business Europe bei Taurus Systems, die Rakete «dringe in ihr Ziel ein, wie ein tödlicher Nagel». — Ein zentraler Diskussionspunkt bei der Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine ist deren Reichweite. Die Raketen können bis zu 500 Kilometer weit fliegen, womit Kiews Truppen theoretisch in der Lage wären, Ziele weit hinter der Front auf russischem Staatsgebiet anzugreifen. Aufgrund dieser Überlegung hatten die USA im vergangenen Jahr ebenfalls nur Himars-Raketenwerfer mit einer Reichweite von bis zu 70 Kilometer an die Ukraine geliefert. — SPD blockiert weiterhin Taurus-Deal mit Ukraine

 
 

SK-reko-23