Lexikon der österreichischen Popmusik (4) Brenk Sinatra – Beats für Millionen

03.08.2023RadiokollegÖ1Stefan Niederwieser —   –  Details

Brenk Sinatra

Im globalen Untergrund ist Brenk Sinatra eine große Nummer. Er verschränkt die Wärme von instrumentalen Westküsten-Hip-Hop mit dem Cool von europäischem Downtempo. Brenk Sinatra hat anfangs noch kein Geld für teure Instrumente. Statt eines für Hip Hop typischen Samplers verwendet er, was er zur Verfügung hat. Zur Jahrtausendwende sind das Raubkopien von Musikprogrammen, die auf alten Rechnern laufen müssen. — Damit kombinierte er sonische Elementarteilchen neu und arrangierte sie zu Beats. Brenk Sinatra kam mit den Bordmitteln aus. Mit 28 Jahren hat er dann ein instrumentales Album, das im Monatsmagazin «Juice» zu den besten seiner Art gewählt werden wird. Im selben Atemzug heißt es ebenda, er wäre wohl «Europas bester Produzent». Auch jenseits des Atlantiks horchen Rapper auf. — So etwa das Urgestein MC Eiht von der US-Westküste. Mit einer Kollaboration wird eine Art Kindheitstraum wahr. Erfolgreiche deutsche Rapper wie Xatar oder Olexesh fragen bei ihm Beats nach. Diese werden mangels besserer Wien-Klischees oft «leiwand» bezeichnet, oder auch «waach». Sie bauen auf warme Synths, mittleres Tempo und deep-soulige Riffs. «Gumbo 2» wird als erstes Instrumental-Album 2012 für die Amadeus Awards in der Kategorie Hip Hop nominiert. Es folgen Gemeinschaftsprojekte als S3, als Betty Ford Boys oder zuletzt mit den Wienern Kreiml & Samurai.

 
 

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