Der Komponist und Musikwissenschaftler Gian Francesco Malipiero (1882 – 1973)

02.08.2023Historische AufnahmenDeutschlandfunkKlaus Gehrke —   –  Details

Gian Francesco Malipiero

Gian Francesco Malipiero sah sich kompositorisch zeitlebens weniger als Revolutionär, sondern eher als bedachtsamer Erneuerer der italienischen Musik nach dem Ersten Weltkrieg. Dabei baute er auf Erkenntnissen auf, die er als Musikwissenschaftler und Forscher erworben hatte: In den venezianischen Archiven entdeckte Malipiero 1902 viele damals vergessene Werke frühbarocker Meister wie Monteverdi oder Frescobaldi, die er später herausgab. Sie beeinflussten seine kompositorische Entwicklung maßgeblich. In den 1920er-Jahren sympathisierte Malipiero zunächst mit der Kulturästhetik der neuen faschistischen Regierung unter Benito Mussolini in Italien. Diese Haltung wurde ihm nach 1945 ebenso vorgeworfen, wie sein distanziertes Verhältnis zur Nachkriegsavantgarde. Dennoch war er u.a.seit 1951 Ehrenmitglied der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik.

 
 

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