30.07.2023 – Gedanken – Ö1 – Gerhard Hafner — – Details
Lydia Mischkulnig
«Die Gegenwart kann mich so in den Bann ziehen, dass ich das Gefühl für die Zeit verliere.» Die Autorin Lydia Mischkulnig über die Zeit in ihrem Werk und die Bedeutung im Alltag. — Am 2. August feiert Lydia Mischkulnig ihren 60. Geburtstag. Die gebürtige Klagenfurterin studierte Bühnenbild an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz sowie Drehbuch und Produktion an der Filmakademie Wien. Sie schrieb zahlreiche Kolumnen, Essays, Romane und Erzählungen. 1996 gewann die vielfach ausgezeichnete Autorin den Bertelsmann-Literaturpreis beim Ingeborg Bachmann-Wettbewerb, 2020 erhielt sie den Würdigungspreis des Landes Kärnten für Literatur. Im Herbst des Vorjahres erschien Lydia Mischkulnigs jüngster Erzählband «Die Gemochten». — «Kairos ist in der griechischen Antike ein Glücksgott, für den rechten Augenblick, den man erwischt, im Gegensatz zur gnadenlos vergehenden Zeit, in der es kein zurück gibt.», sagt Lydia Mischkulnig. «Allein, mich interessiert dieses Erwischen eines Glücksmomentes nicht. Alle Lebensmomente sind verwoben zu dieser Schnur, die einzeln auffindbar sind, und mit einem individuellen Zeitempfinden erlebt werden können -als zeitnah, immerwährend, wiederkehrend – solange der Tod noch nicht eingesetzt hat.»
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