Manuel de Falla und die Befreiung der Form

24.07.2023Des CisÖ1Andreas Maurer —   –  Details

Manuel de Falla

Er überredete den russischen Impresario Sergei Djagilew zu einer Pantomime, zu der Pablo Picasso die Kostüme beisteuerte. Er bereitete dem Flamenco eine symphonische Bühne, und er war es auch, der die rhapsodische Ornamentik der traditionellen Volksmelodien mit dem schwelgerischem Farbenzauber eines Orchesters kombinierte: Der Spanier Manuel de Falla (1876-1946) ist im eigenen Land ein Superstar. Außerhalb könnte sein Ruf wohl etwas bekannter sein, vor allem da sein umfangreiches und abwechslungsreiches Werk eine spannende Entwicklung durchmachte: vom impressionistischen Schimmer über einen radikalen kubistischen Folklorismus bis hin zu einem spröden Klassizismus. Stets auf der Suche nach der vollkommenen Kombination von spanischer Folklore und Formenfreiheit. — Besonders eindringlich ist dieser Weg in de Fallas «El corregidor y la molinera» und dessen späterer Version «El sombrero de tres picos» zu hören. José María Moreno Valiente und das Orquesta Filarmónica de Málaga haben nun erstmals – zusammen mit den beiden Mezzosopranistinnen Carol García und Serena Pérez – beide Werke zusammen auf einem Album gegenübergestellt. Heraus kam nicht nur eine akustische Reise durch das visionäre Oeuvre Manuel de Fallas, sondern auch ein lauschendes Kaleidoskop, das zurück an den Beginn des 20. Jahrhunderts und zu den Entwicklungen der Moderne blickt.

 
 

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