Vom Mythos des Backpackings

30.07.2023Essay und DiskursDeutschlandfunkMariel McLaughlin —   –  Details

Reise durch Südamerika

Die Dinge des Lebens (5/13)

Wdh. v. 29.1.2023)

Insbesondere Fernreisen verheißen heute transzendente Erfahrungen: Wir können Andere werden, Anderen begegnen, unsere Grenzen kennenlernen und überwinden. Doch die Sehnsüchte sind unerfüllbar und basieren auf kolonialistischen Mustern. — Mit ihrer Reise quer durch Südamerika wollte Mariel McLaughlin sich verändern. Begegnungen mit unberührten Kulturen, der Kampf gegen Unwetter und widrige Situationen, von all dem versprach sie sich eine einschneidende Erfahrung, zumindest aber eine attraktive Station im Lebenslauf. — Doch McLaughlin stellte ernüchtert fest: Auf Reisen nimmt sie sich immer selbst mit. Die Einheimischen bleiben Fremde und spiegeln ihr nur ihren exotisierenden Blick wider. Grand Tours, Hippie Trails damals und Backpacker-Reisen heute folgen alle tiefen kolonialistischen Mustern. Reisen hält nicht, was es verspricht – aber es erschüttert auf unerwartete Weise. — Mariel McLaughlin, geboren 1993, studierte Empirische Kulturwissenschaften an der LMU München. Aktuell schließt sie ihr Studium der Theater-, Film und Medienwissenschaft an der Universität Wien ab. Journalistisch war sie bisher für die Süddeutsche Zeitung und Neon tätig. — Was auf die einsame Insel mitnehmen, damit es nie langweilig wird? Wie wäre es mit «Die Dinge des Lebens», dem Essay-, Hörspiel- und Featureprogramm für den Sommer? In 13 Kapiteln geht es hier um alle großen Lebens-Themen: um Kindheit, Liebe, Drogen, Familie, Sex, Reisen und zuletzt auch um den Tod. Um Anfänge und Abschiede. Und um alles, was dazwischen passiert. «Die Dinge des Lebens» ist eine Sendereihe in Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur von Anfang Juli bis Ende September 2023. — Wird man durch eine mehrmonatige Reise durch Südamerika zu jemand anderem oder nimmt man sich selbst immer mit?

 
 

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