21.07.2023 – Zeit-Ton – Ö1 – Franz Hautzinger — – Details
Franz Hautzinger
Der Name «Gomberg» ist geheimnisvoll und bodenständig zugleich, verheißt Neues und wirkt doch vertraut. Als «Gomberg» tritt der österreichische Trompeter Franz Hautzinger auf, wenn er «die eigene Begrenztheit zu überwinden» versucht. Damit meint die feste Größe der internationalen Improvisationsszene das Verlassen herkömmlicher klanglicher Biotope, thematische Variationsvielfalt und sich formalen Herausforderungen zu stellen. — Nun ist das dritte Album seines Alter Egos erschienen: «Gomberg III-V – Airplay» (Trost Records), eine Sammlung an Solostücken aus den Jahren 2006 bis 2018, entstanden zu unterschiedlichen Anlässen, wie Vernissagen, für Theaterperformances und bei Konzerten. Dass es ganz persönliche Musiken sind, verraten einige der Titel, wie «Something about our past» oder «Mother of poetry». Mehrere Miniaturen sind ganz schnörkellos mit dem Namen von Personen überschrieben, die in den vergangenen Jahren im gesellschaftspolitischen Diskurs klar definierte Rollen gespielt haben. Dazu zählen etwa der ukrainische Autor Juri Andruchowytsch oder die russisch-amerikanische Journalistin und Menschenrechtsaktivistin Anna Politkowskaja. — Erstmals zu hören als «Gomberg» war Franz Hautzinger im Jahr 2000, beim ORF-musikprotokoll im steirischen herbst. Und er hat auch damals schon seinem Instrument die ungewöhnlichsten Töne entlockt, um dazwischen auch zum unverfälschten, reinen Klang zurückzukehren. Ganz eigene Spieltechniken haben den charakteristischen Sound entstehen lassen, gezwungenermaßen, denn eine Lippenlähmung ließ erlernte Routinen nicht mehr zu. — Im Zeit-Ton erzählt Franz Hautzinger über die Hintergründe der versammelten Solonummern, warum er die Figur «Gomberg» etabliert hat und über seine Zugänge zum Musikerfinden. —
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