Lexikon der österreichischen Popmusik (2) – Fuckhead- Ein aktionistisches Gesamterlebnis

18.07.2023RadiokollegÖ1Albert Sputnik —   –  Details

Fuckhead

Die Band Fuckhead aus Linz entstand in den späten 1980er-Jahren aus den Überresten der kurzlebigen Post-Punk-Formation Dead Souls. Ursprünglich noch im US-amerikanischen Hardcore und Noise Rock verwurzelt, fand das Kollektiv um Sänger Didi Bruckmayer – unter Anleihen aus Industrial und elektronischer Musik – zu einem eigenständigen Sound im Grenzbereich Rock/Elektronik. — Als Garant für komplexe Musik mit Haltung und Humor, erlangte Fuckhead ab den 1990er-Jahren überregionale Bekanntheit, nicht zuletzt durch aufsehenerregende Live-Shows mit Elementen aus Zirkus-Revuen, Happenings und performativem Theater, bei denen die Mitglieder häufig nackt waren und dabei die Grenzen des Mach- und Zeigbaren ausloteten. — Es sei ein «beständiges Bestreben nach Epigonalität, Selbstdesavouierung und Arschwerdung», wie die Band in einem frühen Pressetext ihre eigenes Programm ironisierte, oder wie es die Tageszeitung Der Standard einmal erfasste: «Fuckhead, die extremste, sportlichste und wegen Frontmann Didi Bruckmayer tätowierteste heimische Band. Eine Naturgewalt». Im Jahr 2018 feierte die Gruppe, die sich seither jeglicher Kategorisierung und Genre-Einordnung erfolgreich entzieht ihr 30-jähriges Jubiläum.

 
 

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