Bruckner und Thielemann / Anton Bruckner: Sinfonie Nr. 5 B-Dur

30.06.2023KonzertBR-KlassikN.N. —   –  Details

Christian Thielemann

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks — Bruckner und Thielemann – für die riesige Fangemeinde ist das längst zum Synonym geworden. Tatsächlich hat sich Christian Thielemann, gebürtiger Berliner des Jahrgangs 1959, den Ruf einer Bruckner-Instanz erworben, mal abgesehen von seinen Triumphen als Wagner- und Strauss-Dirigent. Immer wieder hat sich Thielemann an den Klang-Kathedralen des österreichischen Symphonikers abgearbeitet, Bruckners kühne Satztechnik durchleuchtet und seinen vom Katholizismus durchdrungenen Mystizismus verinnerlicht. Mit Blick auf das Bruckner-Jahr 2024, wenn der 200. Geburtstag des bahnbrechenden Romantikers ansteht, hat Thielemann sein Aufnahmeprojekt «Bruckner 11» mit den Wiener Philharmonikern vollendet – neben den bekannten neun Symphonien bietet die Edition noch eine frühe Studien-Sinfonie und die sogenannte «Nullte».

Sein Debüt beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks mit Bruckners Fünfter hätte bereits im April 2021 erfolgen sollen – die Pandemie hat es verhindert, Thielemann musste sich damals mit kleiner besetzten Werken von Strauss und Schumann begnügen, live übertragen aus der gähnend leeren Münchner Philharmonie im Radio und Video-Stream auf BR-KLASSIK. Nun wird die großbesetzte Fünfte Sinfonie also nachgeholt im sicherlich randvollen Herkulessaal. Nicht zu Unrecht hat sie der Komponist selbst als sein «kontrapunktisches Meisterstück» bezeichnet, strebt in diesem Formkunstwerk doch alles auf das durch eine Doppelfuge gekrönte Choral-Finale zu. Aus mystischem Urgrund tastet sich Bruckner in seine B-Dur-Sinfonie vor, stellt monumentale Klangblöcke in den Raum, stimmt im Adagio feierliche Streichergesänge an und entfesselt im Scherzo stampfende Rhythmen. Eine in ihrem Erfindungsreichtum wahrhaft «phantastische» Sinfonie, die Bruckner zu seinen Lebzeiten allerdings nie gehört hat. — Außerdem zu hören: die beiden Gitarristen Mats Scheidegger und Stephan Schmidt mit Lachenmanns «Salut für Caudwell».

 
 

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