Ex-General hält Kiews Kriegsziel ‹für offen gesagt nicht mehr erreichbar›

05.07.2023NewsFocus OnlineWolfgang Richter —   –  Details

Wolfgang Richter

Die ukrainische Führung erklärt den schleppenden Verlauf der Gegenoffensive. Ein Ex-General der Bundeswehr hält Kiews Kriegsziel «für offen gesagt nicht mehr erreichbar». — Der ehemalige Brigadegeneral der Bundeswehr, Wolfgang Richter, hat in einem Interview mit dem ZDF über die derzeit laufende Gegenoffensive der Ukraine gesprochen. «Die Schwierigkeiten liegen jetzt auf der ukrainischen Seite», sagte Richter. «Die Russen haben sich sehr stark verbarrikadiert mit Minenfeldern, mit sehr starken Artilleriewaffen, Panzern und Panzerabwehrkräften. Sie haben die Fehler nicht mehr wiederholt, die sie in den ersten Kriegsmonaten gemacht haben.» — — Richter analysiert: «Die Ukrainer haben bislang ein Drittel ihrer strategischen Reserve, also mit westlichen Waffen, eingesetzt. Sie halten sich die anderen zurück, wahrscheinlich weil sie darauf hoffen, dann doch nochmal einen schweren Schlag zu führen, der zu einem Durchbruch führt.» — — Das langfristige Ziel der Ukraine, die russischen Truppen von der Krim und aus der Ostukraine zu vertreiben, hält er für nicht realistisch. «Das Ziel die territoriale Integrität herzustellen im Gesamten, ein Ziel, das ja auch Präsident Selenskyj ausgegeben hat, ist offen gesagt nicht mehr erreichbar», sagt Richter dem ZDF. Es sei denn, es kommt zu seinem sogenannten «Schwarzer Schwan»-Moment: «Außer, es würde das eintreten, was in der Geschichte immer wieder vorkam, also eine Entwicklung, die unabsehbar und unvorhersagbar ist, weil sich plötzlich etwas ganz anderes ereignet hat, zum Beispiel eine innenpolitische Destabilisierung.»

 
 

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