05.07.2023 – Zeitfragen – Deutschlandfunk Kultur – Christoph Spittler —
Max Horkheimer
Er war einer der Köpfe der «Frankfurter Schule» und der «Kritischen Theorie». Und – trotz aller Ablehnung von Utopien – ein Visionär einer besseren Welt.
— Wissenschaftsfeindliche Verschwörungstheoretiker, gnadenlose Naturausbeutung, Aufstieg der Rechtspopulisten – alles Phänomene, die Max Horkheimer schon im Programm hatte. Nach der Rückkehr aus seinem Exil in den USA avancierte der Gründer des Frankfurter Instituts für Sozialforschung zu einer Art Staatsphilosoph der jungen Bundesrepublik. Werke wie die «Kritik der instrumentellen Vernunft» oder die mit Theodor Adorno verfasste «Dialektik der Aufklärung» sind heute Klassiker der Sozialphilosophie. Seine Analysen haben die 68er beeinflusst und wirken heute noch beklemmend aktuell. Aber trotz des pessimistischen Grundtons der «Kritische Theorie» und ihrer Utopie-Verweigerung finden sich Visionen einer besseren Welt bei Horkheimer – in seiner Jugendprosa, aber auch in seiner hochschulpolitischen Alltagspraxis.
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