05.04.2019 – News – taz online – Stephanie Grimm — – Details
Masha Qrella
Im Herbst erscheint Masha Qrellas erstes Album, in das sich auch deutsche Texte eingeschlichen haben. Mit ihrer Band ist sie am Sonntag im Lido zu Gast. — Vor drei Jahren, kurz vor dem Erscheinen ihres federnden, irgendwie nach der Leichtigkeit der Westcoast klingenden Popalbums «Keys» durfte Masha Qrella bei einer Tribute-Veranstaltung im HAU den Dramaturgen und Autor Heiner Müller würdigen. Fünf Musiker*innen sollten im HAU einen Song präsentieren. Den zu schreiben fiel der Berlinerin allerdings schwer, auch die Lektüre von Müllers Texten brachte sie nicht weiter. — Bis die dann in einem Gedicht Textfragmente eines David Bowie-Stücks wiedererkannte. «Day after day / They send my friends away / To mansions cold and grey / To the far side of town / Where the thin men stalk the streets / While the sane stay underground.» Müller also zitierte munter aus «All The Mad men», mit dem Bowie 1970 wiederum seinen schizophrenen Halbbruder Terry besungen hatte, und setzte die Zeilen mit seiner Antwort in einen ganz neuen Zusammenhang: «Vielleicht werde ich alles überleben / was ich geliebt habe und nicht geliebt / Frauen, Freunde, Gedanken / Day After Day.»
SK-