29.06.2023 – News – NZZ – Andreas Scheiner — – Details
Robert Menasse
«Ist das nicht etwas überheblich, Herr Menasse?»
Für den österreichischen Schriftsteller Robert Menasse ist klar, dass der Nationalstaat absterben muss. Das habe schon die europäische Gründergeneration erkannt. Denn Nationalismus führe in letzter Konsequenz zu Auschwitz. — Der österreichische Autor Robert Menasse fürchtet um die Zukunft der europäischen Idee.
Robert Menasse ist ein Europa-Prediger. Das sagt er selber. Kürzlich trug der österreichische Schriftsteller im Aachener Dom, in der Europastadt, ein Mahnwort mit dem Titel «Glaube an Europa» vor (bei Suhrkamp online erhältlich). Aber auch in seinen Romanen «Die Hauptstadt» (Deutscher Buchpreis 2017) und jüngst «Die Erweiterung» befasst sich der 69-Jährige leidenschaftlich mit der EU. Während die literarischen Stoffe von ihrem phantastischen Witz leben, wird im Gespräch am Literaturfestival Leukerbad schnell klar: Menasse ist es mit seiner Brüssel-Liebe bitter ernst.
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